Mit Improvisation und Ritual steht das Prinzip des Erfindens und Wechselns einerseits dem Prinzip des Behaltens und Wiederholens andererseits polar gegenüber. Da wo sich Chaos und Ordnung, Wechsel und Wiederholung oder Auflösung und Fixierung verbinden können, spricht Fritz Hegi (2005) von dem therapeutischen Potenzial improvisierter Rituale oder ritueller Improvisation, deren Polaritäten durch ein Spannungsfeld verbunden sind und etwas Ganzes zusammen halten. Aus dieser Spannungsbeziehung schöpfen beide Bereiche jeweils vom andern ihre Erneuerungskraft.